Fussballfans beobachten die Polizei

Presse / Pressemitteilung 04.04.2006

Nachrichten

Fansmedia Bremen schließt sich der Aktion an weiter...

Fan-Projekt Jena e.V. / FC Carl Zeiss Jena e.V. nehmen an der Aktion teil weiter...

Artikel junge Welt 27.12.07
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Artikel Ahlener Tageblatt 27.12.07
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Artikel Ahlener Zeitung 27.12.07
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Zwischenbilanz 2006 erschienen
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PRESSEMITTEILUNG, 04.04.2006

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Babelsberger Fans unterbrechen Fanprojektkonferenz in Dortmund

Sehr geehrte Damen und Herren, am gestrigen Montag, dem 3.4.06 begann im Dortmunder Westfalenstadion die 11. Bundeskonferenz der Fan-Projekte. das Motto der Tagung lautet "Mit Sicherheit gastfreundlich!? Zu Gast bei Freunden?"

Höhepunkt des ersten Tages war sicher der Podiums-Talk, an dem Klaus Schäfer (Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesjugendbehörden), Martin Spitzl (DFB), Jürgen Mathies (Vorsitzender des Nationalen Ausschusses Sport und Sicherheit), Matthias Stein (Fanprojekt Jena) und Prof. Dr. Gunter A. Pilz (Uni Hannover) als Moderator teilnehmen sollten.

Vor Beginn der Diskussion hat die Gruppe "Enrages - Bewegung der Zornigen und Wütenden" gemeinsam mit Fußballfans (überwiegend aus Babelsberg) die Tagung mit einer Aktion unterbrochen.

Dabei wurde eine junge Frau, die eine Wunderkerze gezündet hatte, durch Ordner und Polizisten zum Problemfan erklärt und in sehr rüder Weise aus dem Tagungssaal entfernt. Statt ihrer wurde der mit allen erdenklichen National- und Sponsorendevotionalien behängte Musterfan in den Saal gesetzt und von einem Kellner umschwärmt.

Das Podium wurde anschließend genutzt, um eine Erklärung zu verlesen, in der die Kommerzialisierung der WM und deren Mißbrauch der WM zur Verfolgung ungeliebter Fangruppierungen kritisiert wurde.

Gerade die pseudowissenschaftlichen Gleichsetzungen von Ultras und Hooligans sowie die Stigmatisierung kompletter Fanszenen insbesondere im Osten durch Prof. Gunther Pilz (zuletzt in der FAZ vom 2.4.06, siehe Anlage) werden wir nicht länger unwidersprochen hinnehmen. Wenn wir die WM als einen undifferenzierten Angriff auf unsere emanzipierte Fankultur erfahren, werden wir die WM als Podium nutzen, diese Entwicklungen zu kritisieren.

Seit einigen Wochen läuft die Aktion "Fußballfans beobachten die Polizei" (www.fussballfans-beobachten-polizei.de). Gemeinsam mit der Bürgerrechtsorganisation "Polizeikontrollstelle - Initiative zur Stärkung der Grund- und Bürgerrechte gegenüber der Polizei" (www.polizeikontrollstelle.de) observieren Rechtsanwälte in unserem Auftrag Polizeieinsätze bei ausgewählten Fußballspielen des SV Babelsberg 03. Die Spiele werden gemeinsam festgelegt, aber zunächst geheim gehalten. Erst nach dem Spieltag veröffentlichen wir die Einschätzung der Anwälte auf unserer Internetseite.

Bereits jetzt haben uns zu dieser Aktion mehr als 60 Nachfragen von Fangruppierungen aus dem gesamten Bundesgebiet (mit Ausnahme des Saarlands) erreicht, obwohl die Aktion wegen der vielen Spielabsagen noch nicht einmal richtig begonnen hat. Wir rechnen in absehbarer Zeit mit der Übernahme und Realisierung unserer Idee in anderen Bundesländern.

Wir fordern:

- keine übertriebenen Polizeieinsätze aufgrund abstruser Horrorszenarien ..von der Bundesliga bis zur Kreisklasse
- keine Stigmatisierung emanzipierter Fans als Hooligans
- keine Reduzierung unserer Leidenschaft Fußball zur bloßen Ware.

Bei Nachfragen zu unserer Aktion stehen wir gern unter fansbeobachtenpolizei[at.]web.de zur Verfügung.

Jacob Roth
Enrages - Bewegung der Zornigen und Wütenden

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