Fussballfans beobachten die Polizei

Berichte / HSV II vs. SV Babelsberg 03 19.04.2008

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Fansmedia Bremen schließt sich der Aktion an weiter...

Fan-Projekt Jena e.V. / FC Carl Zeiss Jena e.V. nehmen an der Aktion teil weiter...

Artikel junge Welt 27.12.07
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Artikel Ahlener Tageblatt 27.12.07
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Artikel Ahlener Zeitung 27.12.07
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Zwischenbilanz 2006 erschienen
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Bericht zum Spiel HSV II vs. SV Babelsberg 03 am 19.4.08 in Hamburg

Die Anhänger des SV Babelsberg 03 gelangten auf verschiedenen Wegen zum Spiel nach Hamburg. Etwa 25 Leute fuhren kurz nach 9:00 Uhr per Bus ab Lutherplatz. Polizei war vor oder während der Reise nicht zugegen. Nach Ankunft in Hamburg wies eine Gruppe von fünf Beamten den Weg zur Spielstätte. An deren Eingang hielten sich zehn Polizeibeamte auf, hundert Meter entfernt noch fünf weitere. Komplikationen gab es keine. Auch die per Bahn oder mit dem Auto angereisten Fans berichteten, dass es zu keinen Zwischenfällen kam.

Die Eingangskontrolle war relativ streng. Jackentaschen mussten hierzu weitgehend geleert werden. Aber auch jede einzelne der ca. 50 Fahnen, welche mitgebracht wurden, um sie den Anhängern des SV Babelsberg 03 zum Anfeuern ihrer Mannschaft zu geben, wurde genau kontrolliert und musste hierzu zunächst ausgerollt werden. Rechtzeitig zum Anpfiff konnten sie aber im Gästeblock verteilt werden, wo etwa 250 Personen, darunter eine gute Anzahl von Freunden des FC St. Pauli, in allerbester Verfassung auf einer baugerüstartigen Tribüne den SV Babelsberg 03 unterstützten.

Im gegenüberliegenden, mehr oder weniger für Anhänger der Gastgeber vorgesehenen Bereich, sah man ca. 200 Leute. An der Stirnseite des Platzes waren etwa 20 bis 30 Polizeibeamte in dezenter Entfernung präsent, mit denen es - wie auch mit den insgesamt ungefähr 25 auf dem Platz befindlichen Ordnern - zu keinerlei Problemen kam.

Da das von den Babelsbergern erzielte Tor leider nicht zählte endete das Spiel 0:0. Um eine der schon erwähnten Babelsberg-Fahnen, die hinter die Zuschauertribüne gefallen war, holen zu können, musste erst abgewartet werden, bis die Tribüne leer war. Darauf bestand der weißhaarige Ordner aus Sicherheitsgründen.

Die aus Babelsberg- und z.T. auch aus St. Pauli-Fans bestehende Gruppe wurde nun zum nahegelegenen U-Bahnhof von zunächst 15 Polizeibeamten begleitet. Zwei oder drei zusätzliche Beamte mit Hunden blieben zurück. Vor dem U-Bahnhof hielt die Gruppe kurze Zeit um dann gemeinsam den Weg zum Knust, wo zu einer Party geladen war, mit der U-Bahn fortzusetzen. Als sich die aus schätzungsweise 100 bis 150 Personen bestehende Gruppe am U-Bahnhof Schlump dazu entschloss, nicht in eine andere Bahn umzusteigen, sondern den Rest der Strecke zu Fuß zurückzulegen, nahmen das die begleitenden Polizeibeamten achselzuckend hin.

Die ca. 15, kurzzeitig auch 25, eskortierenden Polizisten ließen die Gruppe, der noch drei Einsatzfahrzeuge der Polizei folgten, auf der Fahrbahn gehen, wiesen mehr oder weniger den Weg und sperrten kurz Kreuzungen, sodass man nicht auf Ampeln oder Verkehr achten brauchte und die Gefahr von Unfällen minimiert wurde.

Nach einem Fußmarsch von vielleicht zehn Minuten bog die Gruppe der Fußballfans dann an einer Straßengablung nicht in die nach links führende Straße, wo die Polizei sich aufgestellt hatte, sondern schlug den nach rechts führenden Weg ein. Das veranlasste die Beamten, den Laufschritt einzulegen, um an der Gruppe vorbei zu gelangen und sich dieser nun in den Weg zu stellen. Ein eher geringer Teil der Gruppe war schneller. Das Hauptfeld fügte sich schmunzelnd. Einer aus der Gruppe wurde von einem Polizeibeamten angeschrien, er solle die Fahrbahn verlassen, sonst werde er in Gewahrsam genommen. Aber alsbald löste sich die Situation in Wohlgefallen auf. Die Polizei führte die Gruppe nun auf der Fahrbahn des vorgesehenen Weges noch ungefähr 50 Meter weit und zog sich dann zurück. Ein paar Schritte entfernt hinter bzw. neben dem noch zu passierenden Flohmarkt befand sich auch schon das Knust.

Einige blieben hier, andere Fans nutzten die Gelegenheit für einen kurzen Rundgang, um dann zurückzukehren. Im Knust jedenfalls war die Stimmung prima. Nach Ende der mit Interesse verfolgten Fernsehübertragung des DFB-Pokalfinales fuhr kurz vor 23:00 Uhr der Bus ohne Zwischenfälle zurück nach Babelsberg.

Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass das Vorgehen der Polizei ganz besonnen war und somit zu der entspannten Atmosphäre beitrug, sodass sich dieses positive Beispiel durchaus in Zukunft als Maß für die polizeiliche Beachtung des schon aus verfassungsrechtlicher Sicht zu berücksichtigenden Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit anbieten dürfte.

Torsten Kauer
Rechtsanwalt

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