Fußballaktion soll neu aufgelegt werden
Nach Übergriffen der Oldenburger Polizei gegen Babelsberger Fußball-Fans vor dem Regionalligaspiel bei Kickers Emden am 8. August soll die Aktion "Fußballfans beobachten Polizei" fortgesetzt werden. Wie das Fanprojekt des Diakonischen Werkes Potsdam gestern mitteilte, müsse die Aktion vom vergangenen Jahr wegen der "martialischen Übergriffe" sofort wieder aufgenommen werden.
In der Oberliga-Rückrunde 2005/06 hatte man damit begonnen, die polizeilichen Einsätze bei Fußballspielen durch unabhängige Rechtsanwälte beobachten und einschätzen zu lassen. Die Aktion war aus der Erkenntnis entstanden, dass zwar Fußballfans in ihrem Tun durch die Polizei überwacht, die "leider auch unverhältnismäßigen" Handlungen der Sicherheitskräfte aber "kaum in Frage gestellt" werden, wie es heißt. Es gebe "überstarke Polizeipräsenz aufgrund abwegiger Gefahrenprognosen" und Auftritte, die "rigide auf Abschreckung zielen". Dies rechtfertige die These, "dass Gewalteskalationen per se strukturell mit bedingt sind vom Auftreten und der operativen Handlungsweise der Polizei" vor Ort.
Vor Ort hat es der beigefügten Ereignisschilderung zufolge nach dem Umstürzen einer Plastik-Mülltonne durch eine Babelsbergerin polizeiliche "grobe Faustschläge" gegen einen jungen Babelsberger gegeben, den man festnehmen wollte. Zudem sollen Polizisten zwei Fans angefahren haben.
[rai]