Fussballfans beobachten die Polizei

Die An- und Abreise mit der Bahn durften die 36 Bahnfahrer unter den Babelsberg-Fans in der durchaus unaufdringlichen Begleitung von 25 Beamten der Bundespolizei zurücklegen.

Auf dem ca. 2 km weiten Weg vom Bahnhof zum Kunstrasenplatz neben dem Stadion wurden die mit dem Zug angereisten SVB 03 Fans durch etwa 6-7 Polizeifahrzeuge einer Schweriner Einsatzeinheit „geleitet“. Die Polizeibeamten blieben in ihren Fahrzeugen und unterließen sonst durchaus übliche Disziplinierungen straßenverkehrsrechtlicher Natur. Der kürzere Weg durch die Innenstadt musste allerdings zugunsten eines weiteren, aber vermutlich polizeitaktisch günstigeren Wegs aufgegeben werden.

Letztendlich betrug die Anzahl der Babelsberger Fans maximal 70; alles in allem dürften etwa 300 Zuschauer am Spielort gewesen sein.

Dort warteten dann, neben einer durchaus angemessenen Zahl von Ordnern, insgesamt einschließlich der vorherigen Begleitfahrzeuge 16 Einsatzwagen (VW Busse mit jeweils 6er Besetzung) und 3 weiteren PKW der Polizei, alle mit Schweriner Kennzeichen. Die Zahl der nicht immer sichtbar eingesetzten Polizisten dürfte bei etwa 90 bis 100 gelegen haben. Davon waren gut 90 % mit Vollschutz ausgerüstet. Trotz des martialischen Äußeren waren die eingesetzten Polizisten von selten gesehener Freundlichkeit; auch 2 kleinere Kontrollen auf verbotene „Mitbringsel“ blieben im zulässigen Rahmen.

So bleibt als Fazit neben dem positiv zu bewertenden, ausgesucht undramatischen Auftreten der Beamten nur auf das leider üblich gewordene krasse Missverhältnis zwischen Folge (dem Einsatz einer Hundertschaft komplett ausgerüsteter Einsatzkräfte in Wismar und eine Hin- und Rückfahrt von 25 Bundespolizisten von Potsdam nach Wismar und zurück) und dem Anlass dazu (36 Babelsberg Fans fahren mit dem Zug zu einem Auswärtsspiel) zu verweisen.

Steffen Sauer
Rechtsanwalt